Beide erholen sich gut in der Klinik. Sie freuen sich wenn die Tierärzte zur Behandlung holen. Nur weint Butch sofort nach seiner Bibi, wenn sie in getrennten Zimmer behandelt werden.
Butch wird täglich munterer und Bibis Fell glänzt wieder. Bibi ist vom Charakter bzw. ihrem Alter entsprechend ruhig, und ihr Lieblingsplatz ist immer noch tief vergraben in ihrer Decke.
Diese rote Decke ist sowas wie beider Heiligtum, beide lieben sie.
Heute können sie zurück zu ihrer Pflegemama.
Am Dienstag durfte unsere Sunset die Klinik verlassen.
Sie ist sofort auf Chami zugestürmt und hat ihn freudig begrüßt. Es ist als ob sie weiss, dass Chami ihr Lebensretter ist, da er sie sofort in die Klinik gefahren hat, als er sah was passiert ist.
Es ist für uns immer wieder ein Wunder, wie gut manche Hunde solche Situationen wegstecken. Sunset kommt aus einer fürchterlichen Tötungsstation, wäre fast gestorben und kam froh und munter aus der Klinik. Auch das Vertrauen in uns Menschen hat sie nicht verloren.
Sie ist noch rappel dünn, und muss sich jetzt erstmal komplett erholen.
Liebe Grüße
Ihr/Euer Julia-Team
Unsere Beiden Rentner haben glücklicherweise am Wochenende eine Pflegestelle gefunden und sind damit aus dem kalten Tierheim raus.
Gestern ging es dann zum Tierarzt.
Butch ist gestern schon operiert worden. Er wurde kastriert und sein "Willy" wurde auch operiert. Auch konnte sich der Tierarzt um seine Zähne kümmern, die in einem schlimmen Zustand waren. Es mussten neun Zähne gezogen werden. Und bei einigen schoss der Eiter raus, der sich unter den Zähnen gesammelt hatte. Der kleine Mann muss wahnsinnige Zahnschmerzen gehabt haben.
Auch wurden seine Blutwerte gecheckt. Zum Glück ist alles im normalen Bereich, seinem Alter entsprechend.
Butch hat die Operation gut überstanden!
Bibi macht uns etwas Sorgen, sie ist dünner geworden. Sie wird nun in der Klinik gepäppelt. Blutabnehmen können wir im Moment nicht, dazu ist sie zu dünn. Aber sie ist froh und munter und frisst.
Anfang der Woche übernahmen wir acht Hunde aus einer großen Tötungsstation im Raum Nicosia.
Es handelt sich hierbei um eine private Tötungsstation, in die Hunde aus drei umliegenden Gemeinden abgeliefert werden.
Diese Hunde landen buchstäblich in der Hölle. Es gibt dort keine medizinische Versorgung, kaum Futter und keiner kümmert sich um die Tiere. Sie werden dort einfach nur aufbewahrt, bis der Tag des Einschläferns kommt.
Wenige freiwillige Helfer versuchen ihr Bestes dort Hunde rauszuholen, aber sind mit der Situation total überfordert. Hilfe von staatlicher Seite ist auch nicht zu erwarten.
Vor zwei Wochen erreichte uns ein Hilferuf, es gab für die Hunde nichts mehr zu fressen. So haben wir ihnen Futter, aber auch Decken, Handtücher und einige andere Dinge die dringend benötigt werden gespendet. Die Helferin die kam, um sich unsere Spende abzuholen, fuhr weinend vor Freude von unserem Tierheimgelände.
Auch sagten wir ihr zu acht Hunde zu übernehmen. Bei über 70 Hunden die dort tag täglich leiden, sind acht nicht viel, aber mehr konnten wir zur Zeit nicht aufnehmen. Und es sind wenigstens acht die dieser Hölle entfliehen.
Nachdem wir Paddy aus der Tötungsstation holten, fiel uns schnell sein wackeliger Gang auf, der auf ein neurologisches Problem schließen ließ. Diesem Problem wollten wir nun näher auf den Grund gehen. Da Paddy ein Jagdhund ist, brachten wir ihn zu unserem Tierarzt, um zu schauen ob er vielleicht Kugeln im Kopf sitzen hat.
Allerdings muss man auf Zypern kein Jagdhund sein, um sich eine oder mehrere Kugeln einzufangen, da die Jäger hier auf Zypern auf alles schießen was sich bewegt und häufig dabei auch nicht nüchtern sind. Daher wird jedes Jahr bei Begin der Jagdsaison davor gewarnt sich an Jagdtagen draußen aufzuhalten und auf keinen Fall auf die Idee zu kommen auf dem Land bzw. in den Bergen spazieren zu gehen.
Bei der Voruntersuchung fiel ebenfalls auf, dass Paddy im Nackenbereich auf Druck Schmerzen hat. Er wurde in Narkose gelegt um genaue Röntgenbilder vom Kopf und Nacken zu machen. Die gute Nachricht ist, dass er keine Kugeln im Kopf hat und auch im Nackenbereich konnten auf den Bildern keine Auffäligkeiten erkannt werden.
Am 14. November 2017 holten wir Champ (weiß/braun) und Chicca (schwarz) aus der Tötungsstation ab. Beide sind Welpen einer Pointerhündin die schon seit Jahren durch das Dorf streunt und unglaublich clever ist, dass sie sich trotz aller Bemühungen nicht einfangen lässt.
Wir trafen auf zwei ca. sechs Monate alte Hunde, die noch nie Menschenkontakt hatten. Sie kannten bisher nur die Menschen, die sie eingefangen hatten, und das war keine schöne Erfahrung. Sie kauerten in der Ecke des kleinen Zwingers der Tötungsstation und knurrten, zitterten und versuchten natürlich auch zu schnappen um dem Zugriff dieser angsteinflössenden Zweibeiner zu entgehen.
Im Tierheim angekommen, bekamen sie ein Doppelzimmer ganz für sich alleine und dort ließen
wir sie die ersten Tage ganz in Ruhe. Sie bekamen ihr Futter und beim Saubermachen hielten wir Abstand. Sie sollten sich nicht bedroht fühlen.
Die Fotos zeigen die Beiden nach ein paar Tagen, wie sie immer noch ängstlich in ihren Körben kauerten, und schaute man sie nur an, sofort zitterten und knurrten. Die Beiden so in ihrer Angst zu sehen, brach einem fast das Herz.
Andrea und Chami besprachen was zu tun ist, um beide aus diesem Zustand zu befreien und Chami verbrachte nun täglich Zeit mit ihnen und Beide gewannen täglich etwas mehr Vertrauen in ihn. So konnte schon bald unser Tierarzt die Beiden im Zwinger untersuchen und sie konnten geimpft werden.
Heute hatten Bibi und Butch Besuch von unserer Tierärztin.
Natürlich mussten wir die Beiden erst aus ihrem Häuschen buddeln, wo beide wie immer zusammen gekuschelt tief unter den Decken vergraben lagen. Das ist einfach nur total niedlich. Bei der letzten Begegnung hat Butch noch versucht die Tieräztin zu beißen, heute fand er es überhaupt nicht toll untersucht zu werden, hat aber alles tapfer über sich ergehen lassen, sogar das Krallen schneiden.
Butchs kleiner Willy zieht sich nicht mehr zurück und leider müssen wir das operieren lassen, ansonsten wird er sich entzünden und das wird ihm große Schmerzen bereiten. Auch konnten wir uns heute seine Zähne anschauen, sie sind in einem sehr schlechten Zustand.
Wir hoffen, dass wir die Zähne gleich bei der Operation mit reinigen lassen können.
Langsam beginnen Bibi & Butch uns zu vertrauen. Bibi schlottert schon nicht mehr, wenn man sie auf den Arm nimmt und streichelt.
Butch ist das immer noch alles etwas unheimlich, lässt aber schon mehr Berührung zu, als noch vor einer Woche.
Trotzdem sich beide im Zwinger unter die dicken Decken in ihrem Häuschen graben, ist ihnen kalt. Daher haben wir ihnen Pullover angezogen. Bibi ist so klein, dass wir ihren Pullover mit Klebestreifen etwas kürzer machen mussten.
Auch haben sie am Wochenende ihre ersten Schritte auf dem Tierheimgelände gemacht. Beide laufen so unsicher, dass wir den Eindruck haben, dass sie noch nie längere Wege gelaufen sind. Auch haben sie in den Beinen so gut wie keine Muskeln.
Morgen kommt der Tierarzt ins Tierheim und wird sie sich anschauen. Auch müssen Butch noch einige Krallen geschnitten werden.
Beim ersten Tierarztbesuch hat er kaum Berührung zugelassen, um ihn nicht unnötigen Stress auszusetzen haben wir das Schneiden aller Krallen auf später verschoben.
Bibi und Butch sind inzwischen aus der Klinik gekommen und ins Tierheim eingezogen. Sie haben einen Zwinger für sich alleine bekommen, in den wir eine Box und auch
Hundebettten mit Kuscheldecken gestellt haben. Beide vergraben sich in die Decken, schlottern wenn man sie anfasst. Sie sind offensichtlich keine menschliche Zuneigung gewöhnt. Bibi lässt sich auf den Arm nehmen, zittert aber noch ohne Unterbrechung. Butch mag es noch nicht, dass man ihn hoch nimmt, aber lässt sich im Liegen streicheln und zittert ebenfalls bei Berührung.
Es fällt einem schwer die beiden anzusehen, ohne dass einem sofort die Tränen in die Augen schiessen. Da Bibi keine Zähne mehr hat, können wir nur an den Zähnen von Butch schätzen, dass sie ca. 10 Jahre alt sind.
Was hat man diesen beiden kleinen Hunden nur in ihrem bisherigen Leben angetan?
Das Jahr 2017 endete mit zwei kleinen Notfellchen im Julia Tierheim. Als die ersten Helfer am 30. Dezember auf das Tierheimtor zufuhren war die kleine, nagelneue rote Box, die vor das Tor gestellt wurde, nicht zu übersehen. Sie war pitsche nass, denn es hatte in der Nacht heftig geregnet. Als wir die Box ins Auto luden, schauten uns aus der Box vier total verängstigte Äuglein an.
Im Tierheimbüro holten wir zwei zitternde und total verängstigte ältere Chihuahuas aus der Box. Beide kleinen Hündchen waren in einem erbärmlichen Zustand, ihre Augen entzündet, ihr Körper voller kahler Stellen und die beiden zitterten und zitterten und zitterten. Sie hätten sich am liebsten vergraben.
Wir holten eine grössere Box, legten dort eine warme Decke hinein. Bibi und Butch krochen sofort hinen, gruben sich in die Decke und kuschelten sich aneinander. So wurden sie sofort zum Tierarzt gebracht. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass sie Erlichose/Leishmaniose negativ aber insgesamt in einem körperlich schlechten Zustand sind. Ihre Augen wurden behandelt. Bibi hat so gut wie keine Zähne mehr, von der Haut beider wurden Proben genommen und bis wir das Ergebnis haben, werden die Hautstellen erstmal mit Creme versorgt. Ihre unglaublich langen Krallen wurden geschnitten.