Die Situation auf Zypern wird nicht besser. Es werden immer wieder Hunde, vor allem ungewollte Welpen, ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen.
Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden drei Welpen bei starkem Regen und Sturm in einem Karton bei unserem Tierarzt Dr. Lambrou ausgesetzt. Die drei hatten Glück im Unglück, denn wäre nicht eine der Tierärztinnen abends spät noch einmal vor die Tür gegangen, wissen wir nicht was alles mit ihnen hätte passieren können. Der Karton war bereits ein wenig geöffnet und wir wissen nicht, ob noch weitere Welpen in diesem durchnässtem Karton waren. Die Umgebung wurde abgesucht und auch in den Büschen nachgeschaut, doch weitere Welpen wurden nicht gefunden.
Die drei sind nun erst einmal beim Tierarzt unter Beobachtung. Einer der Welpen hat eine Augenentzündung und wir hoffen, dass er keinen dauerhaften Schaden davon tragen wird. Die anderen beiden sind auf den ersten Blick gesund.
Schon Anfang Februar konnten wir Nicolina aus einer Tötungsstation holen und ins Tierheim umsetzen. Als wir den Anruf bekamen, ob wir sie abholen können, hatte sie bereits fast drei Wochen im kalten Käfig verbracht.
Als wir den Käfig öffneten, lag da ein sich auf dem Boden windendes schwarzes Bündel vor uns. Sie war starr vor Angst, weil sie nicht einschätzen konnte, was nun passiert und ganz offensichtlich hatte sie bisher keine guten Erfahrungen mit uns Menschen gemacht.
Sofort fuhren wir zum Tierarzt, und die erste Untersuchung ergab, dass sie zwar ein Bündel Elend aber soweit gesund war.
Als wir nach ein paar Tagen die ersten Fotos von ihr machen wollten, war uns das nicht möglich, da sie sich in Gegenwart von uns Menschen sofort auf den Boden schmiss und eine beschwichtigende Haltung einnahm.
Und sie ließ sich auch nicht wieder auf die Beine stellen. Aber sie fing bereits an mit ihrem Schwanz zu wedeln. Jeden Tag gewann sie mehr Vertrauen und entspannte sich.
Zypernpfote Bob2 ist ein sehr lieber, kniehoher, ca. 4-jähriger Rüde, der in seinem vorherigen Leben wahrscheinlich keine guten Erfahrungen mit uns Menschen gemacht hat und er sich deshalb nicht gleich sicher ist, ob er uns auch vertrauen kann. Er wartet bereits seit 2 Jahren darauf, dass er das Tierheim wieder verlassen darf.
Bob2 ist sehr schüchtern, aber er es ist mit ein wenig Geduld durchaus möglich ihn anzufassen. Auch lässt er sich, wie in dem Video zu sehen ist, das Halsband problemlos anlegen und abnehmen. Er benötigt eine kurze Zeit um zu verstehen, dass man es gut mit ihm meint. Hockt man sich hin und wartet einen Moment kommt er zu einem und wenn man ihn langsam berührt und streichelt und dann wieder aufhört, rückt er etwas näher um noch mehr Streicheleinheiten zu bekommen. Zwar hält er bei einem aufrecht stehenden bewegten Menschen einen Sicherheitsabstand, aber auch da versucht er immer in unserer Nähe zu bleiben und kommt dann auch gerne wieder näher, um sich einen Keks abzuholen. Er möchte so gerne seine Angst ablegen und das Zusammensein mit uns einfach nur geniessen, doch leider fehlt im Tierheim die Zeit sich intensiv jeden Tag mit jedem Hund zu beschäftigen.
Bob2 entspricht vielleicht nicht dem Schönheitsideal eines Hundes, denn seine Rute ist gekringelt und er bewegt sie nicht. Doch er hat so ein liebes Wesen und versteht sich mit allen Hunden sehr gut.
Schon lange hatte ich vor das Julia Shelter auf Zypern zu besuchen und die Menschen und Hunde persönlich kennen zu lernen. Im März 2018 war es endlich so weit! Flug gebucht und ab auf die Insel.
Nun hatte ich eine Woche Zeit Zwinger für Zwinger die Hunde kennen zu lernen und einige Zeit im Freilauf mit ihnen zu verbringen. Meine Vorstellung wurde dabei übertroffen! Pauschal kann ich sagen, dass dort einfach „Haustiere“ leben, die nicht auf die Straße oder in einen Zwinger gehören. Hunde, die den Menschen kennen, mögen und sich lieber mit uns beschäftigen als die kurze Zeit im Freilauf für sich zu nutzen.
Auf ein paar Juwelchen, die mich beeindruckt haben, möchte ich deshalb speziell eingehen.
Wir möchten Euch unseren Bounty näher vorstellen. Er konnte letztes Jahr im September aus der Tötungsstation ins Tierheim wechseln. Bounty ist ca. 3,5 Jahre jung und liebt uns Menschen.
Bounty ist ein sehr ausgeglichener Rüde, der uns Menschen gefallen möchte. Kommt man in seinen Zwinger freut er sich sehr über unsere Gesellschaft. Nach kurzer Freude kehrt wieder Ruhe ein und er bietet von sich aus ein "Sitz" an, denn er hat gelernt, dass ruhiges Verhalten belohnt wird. Bounty gibt auch "Pfötchen" - wir haben es ihm nicht beigebracht. Eventuell hatte er bereits eine Familie, die auch nicht schlecht mit ihm umgegangen ist, denn er hat keinerlei Ängste, aber wir wissen es nicht.
Auf dem Trainingsgelände sucht Bounty die Nähe von uns Menschen und möchte mit uns etwas tun. Er meistert bereits den Steg und auch die Treppen sind keine Herausforderung für ihn. Auch springt er über die kleine Hürde. Der hübsche Bounty wünscht sich eine eigene Familie mit der er tolle Spaziergänge machen darf. Auch würde er sicherlich gerne die Hundeschule besuchen, denn er möchte noch ganz viel lernen.
Diese Woche erhielten wir einen Notruf vom Vet Service, ob wir vier Welpen aufnehmen können.
Eine Familie hatte sich gemeldet, ihre Hündin hätte Welpen bekommen, die sie jetzt los werden möchten. Auf die erste Frage der Beamtin, warum sie ihre Hündin nicht kastriert haben, oder wenigstens aufgepasst haben, erhielt sie zur Antwort, dass die Hündin bereits 8 Jahre alt ist, und sie nicht dachten, dass sie noch Junge gekommen kann.
So sehr uns diese Fälle immer noch sauer machen, müssen wir sagen, dass diese Familie sich wenigstens Gedanken gemacht hat, und die Welpen nicht einfach ausgesetzt hat.
Sie haben um Hilfe beim Vetamt gebeten, das ist auf Zypern die Ausnahme. Die meisten Welpen werden ausgesetzt.
Als wir nach dem Alter der Welpen fragten, erfuhren wir, dass sie gerade erst fünf Wochen alt sind. Die Beamtin des Vetamtes fragte umgehend, ob die Welpen noch eine Woche bleiben dürften. Die Antwort war, dass die Hündin eine Depression hätte und die Kleinen eh nicht mehr füttern würde.
Wir sind super glücklich berichten zu können, dass es Butch sehr gut geht.
Dieses haben wir seiner Pflegemama Merlyn zu verdanken, die sich liebevoll um ihn kümmert und die er sichtlich sehr lieb hat.
Sie nimmt ihn überall hin mit, wo es möglich ist. Butch hat es dank ihrer Hunde inzwischen gelernt, mit anderen Hunden zu spielen. Nur kann seine Pflegemama ihn mal nicht mitnehmen, weint er etwas.
Es war sicher gut, dass er bei Bibi war, als sie gestorben ist. So hat er verstanden, dass sie nicht wieder kommen wird und er sucht nicht nach ihr.
Liebe Grüße
Ihr/Euer Julia-Team
Brodie ist jetzt ein kleiner unglücklicher Hund. Das war aber nicht immer so, denn er hatte mal ein Zuhause. Seine Mama gab ihn nicht mal auf, als sich herausstellte, dass er Leishmaniose positiv ist.
Aber nun sollte sein glückliches Leben ein Ende haben, sein Frauchen entschied sich zurück nach England zu gehen. Ein weiterer Hund, der mit ihr lebte und eine Katze dürfen mit fliegen, nur Brodie wurde zurück gelassen und ins Tierheim gegeben.
Brodie versteht die Welt nicht mehr, auf einen Schlag hat er sein geliebtes Frauchen und auch die Vierbeiner, also seine gesamte Familie verloren. Sein Frauchen gönnte ihm nicht mal eine letzte Autofahrt mit ihr, sie ließ ihn abholen und als er aus dem ihm unbekannten Auto ausstiegt, war nichts mehr wie früher.
Der Schock war riesen groß. Fremde Menschen, ganz viele fremde Hunde, kein Kuschelkörbchen mehr, aber wenigstens ein Plastikbett mit Decke drin. Naja, und die Zweibeiner sind ganz nett, aber mit früher ist sein jetziges Leben nicht mehr zu vergleichen.
Unsere drei Notfellchen in Zypern aus Januar 2018 erholen sich gut.
Sunset hat sich gut in ihre Hundegruppe eingefügt und ist wieder voller Lebensfreude. Sobald ihre Medikation beendet ist, können wir sie impfen und dann auch bald kastrieren.
Auch Bibi & Butch haben sich gut in ihrer Pflegestelle eingelebt und haben sich gut erholt, auch die Beiden können bald ihre Impfungen bekommen.
Wir freuen uns sehr, dass es allen gut geht und dass wir ihnen durch Ihre Hilfe/Spenden problemslos und umgehend helfen konnten.
Herzlichen Dank dafür!!!!
Liebe Grüße
Ihr/Euer Julia-Team
Letzte Woche hatten unsere Hunde im Julia ganz lieben Besuch von Ursula und Roland aus Tirol. Ursula und Roland haben letztes Jahr unseren Mexx adoptiert und alle drei sind super glücklich miteinander. Letzte Woche sind sie für drei Tage ins Julia Tierheim gekommen um zu helfen.
Ursula hat sich den ganzen Tag um unsere Hunde gekümmert und viel Zeit mit ihnen im Auslauf verbracht. Ihr ist ganz besonders unser Teddy ans Herz gewachsen. Teddy, der immer noch dabei ist Vertrauen zu uns Menschen aufzubauen, ist nach drei Tagen Ursula nicht mehr von der Seite gewichen, was ein riesen Fortschritt für Teddy ist und Ursula den Abschied von Teddy nicht leicht gemacht hat.