Ist Zypernpfote Bob2 chancenlos?
Zypernpfote Bob2 ist ein sehr lieber, kniehoher, ca. 4-jähriger Rüde, der in seinem vorherigen Leben wahrscheinlich keine guten Erfahrungen mit uns Menschen gemacht hat und er sich deshalb nicht gleich sicher ist, ob er uns auch vertrauen kann. Er wartet bereits seit 2 Jahren darauf, dass er das Tierheim wieder verlassen darf.
Bob2 ist sehr schüchtern, aber er es ist mit ein wenig Geduld durchaus möglich ihn anzufassen. Auch lässt er sich, wie in dem Video zu sehen ist, das Halsband problemlos anlegen und abnehmen. Er benötigt eine kurze Zeit um zu verstehen, dass man es gut mit ihm meint. Hockt man sich hin und wartet einen Moment kommt er zu einem und wenn man ihn langsam berührt und streichelt und dann wieder aufhört, rückt er etwas näher um noch mehr Streicheleinheiten zu bekommen. Zwar hält er bei einem aufrecht stehenden bewegten Menschen einen Sicherheitsabstand, aber auch da versucht er immer in unserer Nähe zu bleiben und kommt dann auch gerne wieder näher, um sich einen Keks abzuholen. Er möchte so gerne seine Angst ablegen und das Zusammensein mit uns einfach nur geniessen, doch leider fehlt im Tierheim die Zeit sich intensiv jeden Tag mit jedem Hund zu beschäftigen.
Bob2 entspricht vielleicht nicht dem Schönheitsideal eines Hundes, denn seine Rute ist gekringelt und er bewegt sie nicht. Doch er hat so ein liebes Wesen und versteht sich mit allen Hunden sehr gut.
Urlaub im Shelter – tolle Hunde, tolle Menschen, viele Eindrücke
Schon lange hatte ich vor das Julia Shelter auf Zypern zu besuchen und die Menschen und Hunde persönlich kennen zu lernen. Im März 2018 war es endlich so weit! Flug gebucht und ab auf die Insel.
Nun hatte ich eine Woche Zeit Zwinger für Zwinger die Hunde kennen zu lernen und einige Zeit im Freilauf mit ihnen zu verbringen. Meine Vorstellung wurde dabei übertroffen! Pauschal kann ich sagen, dass dort einfach „Haustiere“ leben, die nicht auf die Straße oder in einen Zwinger gehören. Hunde, die den Menschen kennen, mögen und sich lieber mit uns beschäftigen als die kurze Zeit im Freilauf für sich zu nutzen.
Auf ein paar Juwelchen, die mich beeindruckt haben, möchte ich deshalb speziell eingehen.
Hübsch, jung, aufmerksam, intelligent - Zypernpfote Bounty
Wir möchten Euch unseren Bounty näher vorstellen. Er konnte letztes Jahr im September aus der Tötungsstation ins Tierheim wechseln. Bounty ist ca. 3,5 Jahre jung und liebt uns Menschen.
Bounty ist ein sehr ausgeglichener Rüde, der uns Menschen gefallen möchte. Kommt man in seinen Zwinger freut er sich sehr über unsere Gesellschaft. Nach kurzer Freude kehrt wieder Ruhe ein und er bietet von sich aus ein "Sitz" an, denn er hat gelernt, dass ruhiges Verhalten belohnt wird. Bounty gibt auch "Pfötchen" - wir haben es ihm nicht beigebracht. Eventuell hatte er bereits eine Familie, die auch nicht schlecht mit ihm umgegangen ist, denn er hat keinerlei Ängste, aber wir wissen es nicht.
Auf dem Trainingsgelände sucht Bounty die Nähe von uns Menschen und möchte mit uns etwas tun. Er meistert bereits den Steg und auch die Treppen sind keine Herausforderung für ihn. Auch springt er über die kleine Hürde. Der hübsche Bounty wünscht sich eine eigene Familie mit der er tolle Spaziergänge machen darf. Auch würde er sicherlich gerne die Hundeschule besuchen, denn er möchte noch ganz viel lernen.
Pflegestellen gesucht
Wir suchen Pflegestellen! Diese helfen unseren Zypernpfoten in der neuen Umgebung anzukommen und öffnet ihnen den Weg in eine Zukunft mit einer Familie.
Als Pflegestelle erlebt man viele glückliche Momente mit dem Hund. Das Empfangen in der neuen Heimat, das Kennenlernen von neuen Gegenständen und Umständen und so widersprüchlich es auch klingt: einen der großen Glücksmomente erlebt man, wenn man die richtige Familie für seinen Pflegehund gefunden hat.
Das alles sind Erinnerungen und Erfahrungen, die Freude bringen und lehrreich sind.
Um sich bei uns als Pflegestelle zu bewerben sollten sie Zeit, Hundeverstand, genug Platz und Liebe mitbringen.
Hier finden Sie unser Kontakformular, um sich bei uns als Zypernpfoten-Pflegestelle zu bewerben.
Update aus der Pflegestelle von Zypernpfote Chuck2
Chuck ist ein super lieber Welpe im Körper eines "Riesen". Trotzdem ist er sehr sanft im Umgang mit meinem dreijährigen Sohn. Mit Hunden spielt er eher wild. Chuck ist mit jedem Hund verträglich und wird er mal zurecht gewiesen, unterwürft er sich. Sogar bei Chihuahuas. Bei kleineren Hunden ist er meist vorsichtiger und springt nicht auf sie. Zum Toben sind ihm die großen lieber. Es gibt nichts schöneres für Chuck als über's Feld toben zu können. Er orientiert sich bei Spaziergängen durchgehend an anderen Hunden, weshalb sein perfektes zu Hause wahrscheinlich eins mit einem zweiten Hund wäre. Er braucht außerdem immer wieder Bestätigung, er bleibt dann stehen oder kommt zurück, möchte kurz gestreichelt werden und ein liebes Wort hören. Chuck war von Anfang an stubenrein und meldet sich bereits, wenn er raus muss.
Update aus der Pflegestelle von Zypernpfote Myra
Myra - wunderschön, empfindsam und verspielt - seit dem 11.3.2018 dürfen wir ihr nun ein vorübergehendes Zuhause schenken und es ist so schön zu sehen, wie sie mit jedem Tag mehr und mehr auflebt. So langsam scheint sie zu realisieren, dass sie den Stress im Tierheim hinter sich lassen kann. Sie liebt es durch den Garten zu streunen und zu rennen und würde sich am liebsten den Großteil des Tages dort aufhalten. Mittlerweile hat sie all die verwaisten Spielsachen unseres Hundes zusammengesammelt, um sie uns stolz zu präsentieren und damit zu spielen. Auch bei unseren täglichen ausgedehnten Spaziergängen durch Wald und Feld wird sie immer sicherer und die anfängliche Aufregung lässt nach.
Sie geht freundlich auf jede Fellnase, die wir treffen, zu. Manchmal, in Schäferhund-Manier, ein wenig stürmisch, lässt sich dann aber auch "zurechtweisen". Auch auf Menschen geht sie freundlich und ohne große Scheu zu und lässt sich streicheln. An der Leine geht sie ohne groß zu ziehen, was aber sicherlich noch ausbaufähig ist. Und auch die Grundkommandos, wie "Hier" oder "Sitz", müssen noch mit ihr trainiert werden. Da sie aber eine gute Schülerin ist, macht ihr das keine Schwierigkeiten.
Babyalarm im Julia Shelter
Diese Woche erhielten wir einen Notruf vom Vet Service, ob wir vier Welpen aufnehmen können.
Eine Familie hatte sich gemeldet, ihre Hündin hätte Welpen bekommen, die sie jetzt los werden möchten. Auf die erste Frage der Beamtin, warum sie ihre Hündin nicht kastriert haben, oder wenigstens aufgepasst haben, erhielt sie zur Antwort, dass die Hündin bereits 8 Jahre alt ist, und sie nicht dachten, dass sie noch Junge gekommen kann.
So sehr uns diese Fälle immer noch sauer machen, müssen wir sagen, dass diese Familie sich wenigstens Gedanken gemacht hat, und die Welpen nicht einfach ausgesetzt hat.
Sie haben um Hilfe beim Vetamt gebeten, das ist auf Zypern die Ausnahme. Die meisten Welpen werden ausgesetzt.
Als wir nach dem Alter der Welpen fragten, erfuhren wir, dass sie gerade erst fünf Wochen alt sind. Die Beamtin des Vetamtes fragte umgehend, ob die Welpen noch eine Woche bleiben dürften. Die Antwort war, dass die Hündin eine Depression hätte und die Kleinen eh nicht mehr füttern würde.