Zu unserer Familie gehören zwei ehemalige Zypernpfoten-Notfellchen, die nun kleine Glücksfellchen sind.
Der kleine, goldfarbene Terry ist positiv auf Ehrlichiose getestet und unser schokobrauner Brodie kam Leishmaniose-positiv zu uns.
Wir haben uns ganz bewusst für diese beiden Hunde mit zwei sogenannten „Mittelmeerkrankheiten“ entschieden, da wir wissen, dass beide Krankheiten bei richtiger Medikamention für die Hunde und für unseren gemeinsamen Alltag keinerlei Einschränkungen bedeuten.
Ehrlichiose wird durch eine einmalige, drei Wochen dauernde Antibiotika-Therapie behandelt, die in Terrys Fall bereits im Tierheim auf Zypern erfolgte. Terry kam topfit zu uns und ist ein lebenslustiger, grundfreundlicher kleiner Kerl, der lange Spaziergänge und fröhliche Tobereien mit seinen Hundekumpels liebt.
Leishmaniose wird durch eine tägliche Tabletteneinnahme therapiert, wobei eine Dreimonatspackung rund 25 EUR kostet. Hinzu kommen von Zeit zu Zeit Blutuntersuchungen, um den Erregerstatus zu überprüfen. Unser Leishmaniose-positiver Brodie ist der aktivste, schnellste und lauffreudigste Hund in unserem vierköpfigen Rudel. Er ist ein Bild von einem Hund mit toller Bemuskelung, glänzendem Fell und einer ordentlichen Portion Jagdtrieb „unter der Haube“. Dass er durch einen Sandmückenstich auf Zypern mit dem Leishmaniose-Erreger infiziert wurde, kann man nur an seinem Blutbild feststellen, körperlich hat er keinerlei Einschränkungen.
Ich möchte hier gerne ein kurzes Video zeigen, dass ich gerade erst bei einem unserer Herbstspaziergänge aufgenommen habe. Es ist überhaupt nichts Besonderes: Vier Hunde unterwegs in der Natur, alles ein wenig verwackelt. Aber genau darum geht es: Dass zwei dieser vier Hunde positiv auf Ehrlichiose bzw. Leishmaniose getestet wurden, spielt in ihrem Leben und in unserem Familienalltag überhaupt keine Rolle! Terry und Brodie sind einfach tolle, lebenslustige, fröhliche Familienhunde wie jeder andere Hund auch. Sie schnüffeln, sie flitzen, sie spielen fröhlich mit anderen Hunden.
Im Tierheim auf Zypern warten leider noch viele weitere ganz wunderbare Hunde schon sehr lange sehnsüchtig auf ein Zuhause, und ihr einziges Handicap ist ein positiver Leishmaniose-Befund.
Um es ganz klar zu sagen: Eine Leishmanien-Infektion sollte nicht verharmlost werden. Ohne Therapie kann sie für den Hund schwerwiegende Folgen haben. Mit der richtigen Medikamentation kann aber auch ein Leishmaniose-positiver Hund ein langes, aktives und glückliches Leben führen.
Sollten Sie sich derzeit überlegen, einem Hund aus dem Auslandstierschutz ein neues Zuhause geben zu wollen, so möchte ich Sie ganz herzlich bitten: Werfen Sie doch bitte auch einen vorurteilsfreien Blick in die Rubrik „Notfellchen“ der Zypernpfoten! Hier warten so tolle, freundliche Hunde auf ihre Chance, endlich ein Familienmitglied werden zu dürfen – und auch diese Hunde können auch mit einem positiven Erreger-Befund ein ebenso normales, glückliches Leben in Deutschland führen wie es bei Terry und Brodie der Fall ist.
Alles, was diese Hunde brauchen, ist eine Chance!
Der Verein berät Sie dazu sehr gerne.