Liebes Zypernpfoten-in-Not-Team,

während ich hier auf meinem kuscheligen Lammfell vor dem warmen Ofen liege (siehe Foto) und draußen der Sturm tobt, dachte ich, ich muss euch unbedingt schreiben. Denn ich wollte euch, insbesondere Sabine und Julia und ihren Vierbeinern aus Pinneberg ganz doll Danke sagen! Denn die zwei, äh nee sechs, haben mich im Sommer ganz lieb bei sich aufgenommen und ein echtes Zuhause für mich gesucht. Sie haben ganz genau geguckt, wer mich mitnehmen darf, und am Ende haben sie sich für die Richtigen entschieden. Ich wohne nun in Niedersachsen, ganz nah an der Elbe. Und obwohl ich es am Anfang echt mies fand, dass Sabine mich hier einfach mutterseelenallein abgeladen hat, fühl ich mich inzwischen pudelwohl. Ich hab auch schon viele Freunde gefunden, zum Beispiel meinen Nachbarn Quentin, meine Cousine Ella und meine Freundin Maja. Ich kann auch schon ganz schön viele schwierige Sachen - und wenn es um Nahrung geht, mach ich das alles gleichzeitig - und unaufgefordert natürlich.

Ich wusel auch gern herum, ungefähr so: Links, rechts, oh ein Eichhörnchen - Moment, hat sie grad meinen Namen gerufen? - Dann schnell zurück zu Frauchen, nein doch nicht, hier riecht es spannend, und mit Vollspeed voran, und nach rechts in die Büsche, und oh, der Mülleimer duftet auch spannend. Nun ja, jedenfalls werde ich deshalb ständig "Wusel" genannt, schließlich habe ich auch das Wusel-Diplom. Welcher Dackel kann das schon von sich behaupten? Eine kleine Kostprobe meiner Wusel-Künste könnt ihr dem Video entnehmen.
Darüber hinaus finden mich alle Leute (auch fremde, iiih, ich hasse fremde Leute!) immer "süß" und "hübsch". Soweit lass ich mir das ja noch gefallen, aber WEHE, wenn sie mich länger als zwei Sekunden ANGUCKEN. Oder ANLOCKEN wollen. Oder gar STREICHELN! Da hört der Spaß auf, eindeutig. Dann heißt es Schwanz einklemmen und flüchten - oder wahlweise hinter Frauchen oder Herrchen verstecken. Sie meinen, das kriegen wir auch noch hin. Aber das muss ich mir erst noch genau überlegen in meinem schlauen Dackelköpfchen. Wenn sie dafür ne Leberwurst oder Rindfleisch rüberwachsen lassen, kommen wir vielleicht ins Geschäft. Ein paar Leute hab ich allerdings schon in mein Herz geschlossen (inkonsequent, ich weiß, aber sie waren einfach zu harmlos und lieb), zum Beispiel meine Großeltern und Urgroßmütter und Onkels und Tanten und die Herrchen und Frauchen meiner Freunde. Mal sehen, wie groß mein Menschen-Freundeskreis wohl noch wird.

Na gut, genug geplaudert. Alles in allem bin ich jedenfalls sehr glücklich mit meinem neuen Leben, das ihr mir beschert habt. So glücklich, dass ich jetzt seelig schlummern kann, denn 1,5 Stunden Spaziergang am Meer (natürlich nicht ohne anständiges Gewusel) machen selbst den fittesten Jung-Dackel ganz schön müde.

Tausend Küsschen,
euer Fred (mit Florian und Tanja)