Hallo,

mein Name ist Summer und ich bin ca. 1,5 - 2 Jahre alt. Wer meine Eltern waren weiß ich eigentlich nicht so genau, nur das ich irgendetwas von einem Pointer in mir habe.

Wenn ich ehrlich bin, mag ich mich an mein früheres Leben auch gar nicht wirklich erinnern, denn jetzt habe ich ein richtiges Zuhause gefunden und fühle mich pudel.... äh... pointerwohl.

Eigentlich habe ich mein baldiges tolles Hundeleben einem kleinen weißen Hundekumpel aus Ayia Napa zu verdanken. Den fanden nämlich mein Frauchen und Herrchen vor ein paar Jahren dort am Strand als sie auf Zypern Urlaub machten, und mein Frauchen hat sich jeden Tag am Strand um ihn gekümmert. Leider war er eines Tages wie vom Erdboden verschwunden und mein Frauchen sehr traurig, denn sie hatte sich überlegt ihn vielleicht doch mit nach Hause zu nehmen um ihm ein dort ein schöneres Leben zu bieten als dort alleine am Strand in einer Umgebung, wo Hunde nicht immer gerne gesehen sind.

Frauchen setzt alles daran, dass man ihn vielleicht doch noch findet und so kam es damals, dass sie mit Barbara vom Julia Tierheim in der Nähe in Kontakt kam.

Barbara, die schon seit vielen Jahren ein Tierheim auf Zypern leitet, versprach Frauchen nach dem kleinen Hundekumpel Ausschau zu halten und ihn für sie zu sichern, falls sie ihn finden würde, damit er vielleicht doch noch die Chance auf ein besseres Leben bei Frauchen hat. Leider blieb er verschwunden und so war Frauchen sehr traurig, und das über die ganze Zeit hinweg ohne ihn jemals zu vergessen, ganz im Gegenteil, sie hat sehr oft von ihm gesprochen.

Auch sprach sie immer davon, wenn sie noch einmal nach Zypern reist, dass sie zu Barbara ins Tierheim geht um sich bei ihr zu bedanken, dass sie bereit dazu gewesen wäre ihr den kleinen Wuschel hinterher zu schicken.

Frauchen und Barbara telefonierten noch eine Weile, aber leider brach der Kontakt irgendwann ab und Frauchen fand die Telefonnummer nicht mehr.

Wie das Leben manchmal so spielt, ergab sich in diesem Jahr, dass Frauchen und Herrchen nach Zypern kamen um dort Urlaub zu machen. Frauchen war im Vorfeld schon ein bisschen aufgeregt, denn sie versuchte noch einmal mit Barbara Kontakt aufzunehmen und schrieb ihr eine Mail. Obwohl Barbara eine vielbeschäftigte Frau ist, kam der Kontakt wieder sehr schnell zustande und für Frauchen standen zwei Dinge sofort fest: zum einen wollte sie unbedingt Barbara in ihrem Tierheim besuch und zum anderen wollte sie eine Flugpatin sein, das heißt, sie wollte auf ihrer Rückreise eine Fellnase mit in den Flieger nehmen und sie bei der Ankunft an den neuen Besitzer oder einer anderen lieben Person übergeben, denn das ist der einzige Weg, dass wir Hundis von der Insel in unser neues Zuhause kommen.

An ihrem Geburtstag erfüllte sich Frauchen dann ihren Wunsch und traf sich mit Barbara im Tierheim. Herrchen war nicht im Tierheim mit dabei, aber er wollte Frauchen auf alle Fälle wieder abholen.

Ganz im Inneren hoffte Frauchen natürlich, dass ihr von den Fellnasen im Tierheim eines gefällt, aber so tolle Hunde dort auch waren, es sprang kein Funke über, was im Nachhinein betrachtet natürlich mein größtes Glück war - es sollte so sein - aber dazu gleich mehr. 

Jedenfalls, verbrachte Frauchen mit Barbara und den vielen fleißigen Helfern ein paar schöne Stunden und war sehr positiv überrascht, wie toll organisiert und sauber alles im Tierheim war, und das jeder Hund dort so gut es geht umsorgt und betreut wird.

Nach einem schönen Tag fuhren Frauchen und Herrchen wieder zurück.

Ich war zu diesem Zeitpunkt schon eine Weile unterwegs. Wie lange, und wieso und warum... kann ich Euch gar nicht mehr erzählen, aber ich lag in einer Kuhle auf einer, von der heißen Sonne Zyperns verbrannten Wiese und versuchte irgendwie den Tag rumzubekommen. Ich hatte schlimmen Durst und Hunger und zu allem Überfluss hatten sich noch richtig voele Zecken an mir festgebissen - kurzum - es ging mir nicht wirklich gut in meiner Situation und Hoffnung, dass sich baldigst etwas an meiner Lage ändern würde, hatte ich auch nicht wirklich. 

Im Augenwinkel sah ich auf einmal, dass jemand versuchte mir zu nähern. Ich war so müde und erschöpft, dass ich es einfach zuließ. Nach einer ganzen Weile und dem stetigen und vorsichtigen näher kommen, wurde ich gestreichelt und das Gefühl was in mir hochstieß war richtig toll, zudem eine leise und wohlklingende Stimme auf mich einredete, was wirklich sehr beruhigend auf mich wirkte. 

Zu meiner Überraschung wurde ich dann hochgehoben - was mich ehrlich gesagt doch sehr verwunderte - und so versuchte ich mich dagegen zu wehren, aber sogar zum schnappen war ich zu erschöpft....

Ich wurde in ein Auto getragen und auf die Rückbank gelegt und ab diesem Zeitpunkt ahnte ich, dass sich mein Leben nun eventuell doch verändern könnte.

Frauchen und Herrchen beschlossen mich mit zum Ferienhaus zu nehmen. Frauchen kaufte auf der Fahrt dann gleich noch viele leckere Sachen ein, denn sie ahnte, dass ich großen Hunger hatte. Noch auf der Fahrt bekam ich das erste Futter und schlang es gierig herunter, oh, das war toll!

Im Haus bekam ich dann noch mehr Futter und ganz viel Wasser. Frauchen befreite mich von den doofen Zecken und ich konnte mich endlich mal richtig ausruhen. Ich schlief auf der Terasse, durfte danach das ganze Haus erkunden und Herrchen spielte mit mir, auch wenn es nur mit Wäscheklammern war, aber ich fühlte mich sehr wohl und schon fast wie zu Hause. 

Leider merkte ich nach 2 Tagen, dass Frauchen und Herrchen etwas unruhig waren. Sie bedrückte etwas...

Wir fuhren kurz vor ihrer Abreise zu Barbara, noch freute ich mich, denn ich wusste natürlich nicht, was das zu bedeuten hatte. Noch hoffte ich, dass ich bei ihnen bleiben konnte.

Bei Barbara angekommen merkte ich, dass Frauchen und Herrchen mit der Situation nicht glücklich waren, aber ich hörte sie sagen, dass sie jetzt erst einmal zurück nach Hause müssten, mich aber sobald alles organisiert ist nachholen würden und das ich so lange bei Barbara bleiben würde. Mir gefiel der Gedanke zwar überhaupt nicht, aber ich hoffte natürlich, die Beiden so schnell wie möglich wieder zu sehen. 

Nachdem Frauchen zu Hause angekommen war rief sie sehr oft Barbara an, um zu fragen wie es mir geht. Barbara war in der Zwischenzeit mit mir beim Tierarzt, das braucht man als Hund echt nicht so oft, aber ohne Tierarzt eben kein Flug zu Frauchen und Herrchen. 

Der Tierarzt stellte fest, dass ich gesund bin und implantierte mir gleich noch einen Chip, damit ab jetzt auch jeder weiß wo ich hin gehöre. Leider konnte mich der Tierarzt nicht gleich impfen, denn ich war läufig, und er meinte das ginge erst, wenn die Läufigkeit vorbei ist. Ungeimpft möchte und darf ich natürlich nicht in mein neues Zuhause, denn da warten schon drei kleine Spielgefährten auf mich, die dem Bruder von meinem Frauchen gehören und die ich bestimmt sehr oft zum spielen besuchen kann. Die möchte ich natürlich nicht mit irgendetwas anstecken, Frauchen macht sich auch immer viele Sorgen, wenn es jemandem nicht gut geht. 

Barbara sagte mir auch, ich solle mir keine Sorgen machen, denn Frauchen und Herrchen freuen sich auf mich. Noch können sie es zwar nicht realisieren, dass ich bald bei ihnen bin, aber eigentlich können sie es auch nicht erwarten mich endlich bei sich zu haben.

Frauchen hat vor einigen Tagen eine große Tüte voll mit schlnen Sachen wie Halsbänder, Leinen, Spielzeug und vor allem Mittel gegen diese doofen Zecken zu meinem neuen Zuhause bringen lassen, daran sieht man auch, was für ein tolles Frauchen sie sein wird, denn sie denkt auch an die vielen Fellnasen, die noch bei Barbara im Tierheim bleiben müssen, bevor sie in so ein tolles Zuhause umziehen können wie ich.

Über meine spannende Reise mit dem Flugzeug in mein neues Zuhause berichte ich Euch natürlich auch noch. Aber dazu muss ich heute erst einmal in den Flieger steigen und in Hamburg landen. Ich kann es kaum mehr erwarten.

Bis heute Abend in Hamburg,

Eure Summer