Wallace gehörte ursprünglich wohl einem Jäger und sein Leben sollte in einer Tötungsstation enden. Wir vermuten, dass er wie viele andere Pointer aussortiert wurde, weil er vielleicht nicht zur Jagd taugte.
Als die Tierschützer ihn in seinem kleinen Zwinger in der Tötungsstation entdeckten war sein körperlicher Zustand schon sehr schlecht, er war abgemagert bis auf die Knochen. Dazu war er furchtbar verängstigt, er konnte bis dahin nichts gutes erlebt haben und sein ehemaliger Besitzer schien ihn auch kaum gefüttert zu haben (das ist leider oft üblich bei den Jagdhunden, weil es Jäger auf der Insel gibt, die der Meinung sind, dass Jagdhunde besser jagen je mehr Hunger sie haben).
Nach einer Woche in der Tötungsstation begann Wallace bereits den Freiwilligen dort zu vertrauen, trotz der Umstände dort. Eine Tötungsstation bleibt eine Tötungsstation, auch wenn es bei manchen Freiwillige gibt, die versuchen die Lebensumstände der Hunde dort zu verbessern.
Nach 2 Wochen bekamen die Freiwilligen vom Mitarbeiter der Tötungsstation einen Anruf, dass es Wallace nicht besonders gut gehe und das er auch nicht viel frisst. Die Freiwilligen fuhren sofort nach ihrer Arbeit in die Tötungsstation und fanden einen Wallace vor, der so lang wie er war platt auf dem Boden in seinem Durchfall lag. Er hatte eine Menge Fliegen um und auf seinem Körper.
Den Freiwilligen stockte der Atem: Wallace sah aus wie tot!
Sie öffneten seinen Käfig und Wallace versuchte den Kopf zu heben, was ihm nur unter der größten Anstrengung gelang. Seine Zunge hing seitlich heraus und seine Augen sprachen Bände.
Die Freiwilligen holten ihn schnell aus seinem Käfig und brachten ihn zum Auto. Als sie gerade losfuhren wollten, fing Wallace an zu krampfen und zu zucken. Alle dachten nur eins: er würde diese Autofahrt bis zum Tierarzt nicht überleben. Als sie nach einer gefühlten Ewigkeit beim Tierarzt ankamen, war sein Kopf nach hinten gedreht und sein ganzer Körper verkrampft.
Der Tierarzt hob ihn schnell auf seinen Behandlungstisch und begann mit Injektionen, um die Verkrampfungen zu lösen. Nach 3 Minuten begann Wallace zu erbrechen, erst dann fing der Körper langsam an sich zu entspannen und ab diesem Zeitpunkt hat Wallace nur noch geschlafen. Die Tierarzt legte ihm dann Infusionen, an die er auch über Nacht angeschlossen war.
Nachdem Wallace in seinen Käfig beim Tierarzt gebracht wurde, um ihn über Nacht zu beobachten und ihn hydriert zu halten, fuhren die Freiwilligen zurück zur Tötungsstation um der Ursache für Wallaces Zustand auf den Grund zu gehen.
Sie fanden einen großen Tank voll von Benzin, Verdünner und Zeckenmedizin vor! Wallace gesamter Körper roch nach dem Inhalt des Tanks und sein Fell war angekokelt. Irgendwer hatte versucht Wallace anzuzünden und zu verbrennen! und hat ihn dabei vergiftet!
Schlimm genug, dass ein Hund einfach in eine Tötungsstation gesteckt wird wenn er ausgedient hat, aber dass irgendein Monster versucht Hunde in einer Situation in der sie nicht fliehen können bei lebendigem Leib anzuzünden und zu verbrennen, diese Grausamkeit ist fast nicht zu übertreffen!
Sie fragen sich sicher warum wir Ihnen diese Grausamkeiten erzählen. Wir tun dies um aufzuklären, welche Zustände auf Zypern tatsächlich noch vorherrschen. Nicht überall und nicht in jeder Tötungsstation wird versucht Hunde zu quälen oder zu töten, aber immer wieder werden wir mit diesen Grausamkeiten konfrontiert. Grausamkeiten, die mit normalem Menschenverstand nicht zu erklären sind. Es sind nicht viele Hunde, die dem Tod ein Schnippchen schlagen können. Es sind nicht viele Hunde, die so eine Gewalttat, eine heimtückische Grausamkeit überleben. Doch Wallace lebt und da freuen wir uns unendlich drüber!
Bereits am nächsten Morgen ging es Wallace ein wenig besser. Er wollte leben, ganz eindeutig! Als er die Freiwiiligen sah wollte er versuchen aufzustehen, doch er konnte seinen Körper noch nicht koordinieren. Alles war noch sehr wackelig, bis er dann schließlich kollabierte. Er berappelte sich aber schnell wieder und so entschlossen sich die Freiwilligen, ihm das Gift was sich immer noch auf seinem Körper befand mit einem Bad abzuwaschen. Er genoss das Bad, die Aufmerksamkeit der Menschen. Wallace ist ein großer Menschenfreund, er ist unendlich dankbar für jede Aufmerksamkeit die er bekommen kann, jede Streicheleinheit wird eingesogen. Das ist ein pointertypisches Verhalten. Sie lieben Menschen. Leider bekommen immer noch zu wenig Pointer die Chance aus den Tierheimen herauszukommen, da die Rasse Jagdhund oft zu sehr abschreckt, obwohl viele dieser Jagdhunde zur Jagd gar nicht taugen, zwar einen Jagdtrieb haben, aber viel mehr Familienhund sind als alles andere.
Wallace hatte besonders großes Glück, denn auf Facebook wurde seine Story hoch und runter geteilt und es fand sich schnell eine liebe Pflegestelle, die ihn aufnehmen wollte, da sie bereits Erfahrungen im Umgang mit vergifteten Hunden gemacht hat und wusste, wie sie Wallace wieder aufpäppeln kann.
Nach seinem Bad beim Tierarzt entschlossen sich alle, dass Wallace so schnell wie möglich in seine Pflegestelle einziehen soll, um sich dort erholen zu können. So sollte es dann auch geschehen. Wallace war völlig relaxt im Auto, doch als sie bei der Pflegestelle ankamen und ihn aus dem Auto holten, begann er erneut zu krampfen und sein Speichel floss nur so aus seinem Mund. Wallace wurde natürlich sofort wieder zum Tierarzt gebracht! Dort wurde er dann wieder an einen Tropf angeschlossen und bekam Medikamte, die ihm beim entkrampfen halfen. Wallace verbrachte dann einige Tage beim Tierarzt, bis er stark genug war zu stehen und seinen Kopf zu halten.
Als er in seine Pflegestelle ankam wog Wallace nur 11 Kilo! Man konnte alle Rippen und Knochen zählen an seinem Körper. Wallace genoss die Gesellschaft der beiden anderen Hunde in der Pflegestelle und begann auch schnell an Gewicht zuzulegen. Er fasste schnell Vertrauen zu seiner Pflegemama und hatte seit dem Einzug in seine Pflegestelle keinen einzigen Krampf mehr.
Wallace hat den Kampf überstanden und kann nun in eine tolle Zukunft blicken, denn am 8. Oktober erwartet seine Familie ihn in den UK!
Wunder geschehen - wenn viele liebe Menschen diese geschehen lassen!