Noodles ist nicht nur eine unserer körperlich größten, sondern auch eine unserer charakterlich entspanntesten Hündinnen. So war sie lange Zeit Partnerin von MAGIC. Danach war sie mit HARPER zusammen. Während ihrer Zeit mit Harper, den sie meistens mit stoischer Ruhe ertrug, nahm sie ganz langsam ab, was wir zuerst dem beginnenden Sommer zuschrieben. Aber auch ihr Fell verlor den seidigen Glanz und als Noodles dann begann Harper zurecht zuweisen, wurden wir bestätigt, dass die beiden besser getrennt werden sollten.

Als Lara, unsere ältere Labrador Dame ihr zu Hause fand, wurde Noodles mit HOOK eine kurze Zeit verpartnert. Das war ok, aber wir hatten uns schon seit einiger Zeit Gedanken zu CAESAR und BETTY gemacht. Noodles passte körperlich zu Cesar, aber charakterlich? Chami half mit der Zusammenführung während der Woche und jetzt 4 Wochen danach, können wir sehen, dass es richtig war. Noodles hat zugenommen (trotz Hitze :-) und ihr Fell glänzt wieder (Noodles wurde und wird immer getrennt gefüttert, da sie nicht gerne den "Raum" um ihre Schüssel teilt).

HARPER ist auch zufriedener in einer Gruppe mit mehreren Hunden. Er war bis jetzt mit Oscar und Petra zusammen. Seid 28.07. ist Petra bei ihren Pflegeeltern in Hamburg (!!!Happydance!!!!) und wir sind gerade dabei eine neue Hündin in diese Gruppe einzugewöhnen. Mehr darüber in einem eigenen Artikel.

Im Kennel ist Noodles sehr aufmerksam und bietet als Grundstellung meistens ein SITZ an. Draußen ist sie ein anderer Hund. Jede Verbindung, die im Kennel vorhanden war, ist weg. Würden wir sie auf dem Tierheim-Gelände frei laufen lassen, wird sie "unsichtbar". Sie hat anscheinend einen eingebauten Radar, der ihr anzeigt, wo wir nach ihr suchen und sie begibt sich dann auf die gegenüberliegende Seite des Geländes. Wobei die Farbe und das Muster ihres Felles ihr helfen in den "Stealth-Mode" überzugehen - EHRLICH!!!

Meine Arbeit mit Noodles ist daher "Verbindung aufbauen". Noodles ist an der Leine und zieht nach vorne. Ich bleibe stehen und Noodles steht am Ende der Leine und beobachtet alles was vor ihr ist. Ihre Augen, ihre Ohren und ihre Nase arbeiten auf Hochtouren und sind voll fokussiert - "multitasking" sozusagen. Egal wie lange es dauert, irgendwann richtet sich ein Teil von ihr zu dem anderen Ende der Leine (wo ich stehe), eine kleine Bewegung ihres Kopfes, ihr Ohr in meine Richtung. Ich rufe sie und manchmal dreht sie sich um und kommt zu mir. Dann biete ich ihr was Leckeres an, das sie manchmal nimmt und manchmal nicht. Und dann gehen wir ein paar Schritte bis die Leine wieder angespannt ist. Und so geht das die ganze Strecke bis zum Auslauf. Ich vertraue darauf, dass sie Häufigkeit der Kontaktaufnahme ansteigt und auch, dass sie das angebotene Futter nimmt. Ich muss wohl bei dem angebotenen Futter etwas finden, wozu sie nicht NEIN sagen kann.

Zulange konnte Noodles das an der „Leine Ziehen“ üben, weil in unserer gut gemeinten Handlung die Hunde so schnell wie möglich in den Auslauf zu bringen, das toleriert haben. Auch wenn sie ein Vollblut-Jagdhund ist, eine Verbindung sollte zwischen uns bestehen bleiben, solange wir durch eine Leine verbunden sind.

Zum "Vollblut-Jagdhund" noch eine kurze Geschichte. Caesar, Noodles und ich kamen das
letzte Mal in den Kennel zurück, als es schon dunkel war. Im Kennel hatte ich meine Taschenlampe an und das Innere des Kennels war beleuchtet, aber draußen war es natürlich stockdunkel. Ich ließ die beiden von der Leine als plötzlich Noodle's Körperhaltung angespannt wurde. Sie richtete ihren Blick und Aufmerksamkeit auf das Fenster, welches raus auf den Fußweg vor den Zwingern geht. Ich erstarrte und mir liefen Gedanken durch den Kopf wie, wer ist da jetzt in den Shelter gekommen? Eine Katze? Ein Mensch? Wurde ein Hund über den Zaun geworfen? Was kann Noodles wahrnehmen, was ich noch nicht hören kann?????

Als Noodles dann zum Fenster lief, aber dann auch in den Außenbereich und wieder rein, aber Caesar so überhaupt nicht reagierte, vermutete ich, dass Noodles vielleicht auf etwas reagiert hatte, was nur sie wahrnehmen konnte (wie z.B. einen unserer vielen SCHUTZENGEL, die bei uns herumfliegen :-) und Caesar's Nicht-Reaktion ließ mich wieder entspannen. Ich muss aber zugeben, dass ich gerne Caesar an meiner Seite gehabt hätte, als ich dann das Tierheim an diesem Abend im Dunklen verließ :-).

Viele Grüße

Andrea