Bounty hatte damals im Tierheim sehr abgebaut, wirkte lethargisch und fing auch schon an sich die Pfoten zu lecken. Somit war klar, dass eine Pflegestelle für ihn gefunden werden muss, um sein Leben nach der Tötungsstation ein zweites mal zu retten.
In der Pflegestelle im Allgäu angekommen stellte sich schnell raus, dass er einige Baustellen mitbringt. Die Größte war, dass er im Erstkontakt mit fremden Hunden in seinem vorherigen Leben gelernt hatte, dass "Angriff die Beste Verteidigung ist". Schon auf Sichtweite war er schwer zu beruhigen. So verschmust und anhänglich er sich im Haus zeigte, sobald es nach draußen ging, war er selbständig unterwegs und kannte es nicht, sich dabei an seinen Menschen zu orientieren.
Der Pflegestelle war klar, dass da ein toller Hund drin steckt, aber ebenso noch viel Arbeit für die zukünftige Famlie. Nach einem knappen halben Jahr war es dann endlich soweit. Bounty hat seine Menschen gefunden und durfte samt "Baustellen" ins neue Zuhause einziehen.
Nach weiteren 4 Monaten haben wir eine schöne Zusammenfassung von der Familie bekommen, die zeigt, dass es sich gelohnt hat! Die Familie scheute sich nicht einem Hund ein sicheres Zuhause zu schenken, der aus seinen Erfahrungen sich erst mal nicht nur "dankbar" zeigt sondern eben auch Durchhaltevermögen und Arbeit abverlangt.
Bericht aus der Familie:
Bounty ist gut angekommen und hat sich in bei uns gleich wohl gefühlt. Anfangs war alles neu für beide Seiten und wir mussten uns erstmal gegenseitig Kennenlernen.
Seine Aggression gegenüber anderen Hunden waren zu Beginn schon heftig. Vor allem meine Mutter hatte mit ihm zu kämpfen, doch wir hatten seine unsicherheiten schnell im Griff. Gott sei Dank.
Ich dachte schon die anderen Hundehalter machen jetzt immer einen Bogen um uns. Doch es wurde von Tag zu Tag entspannter.
Die nächste Baustelle war, ihn ohne die Schleppleine laufen zu lassen, ohne, dass er abhaut.
Ich war schon frustriert und dachte, das es nie klappen wird. Doch auch hier zeigte sich, es lohnt sich die Herausforderungen anzunehmen und daran zu arbeiten. Mittlerweile funktioniert es gut.
Er läuft nicht weg und lässt sich gut abrufen. Außer er merkt das Frauchen nicht aufpasst, dann nutzt er die Chance, der Fuchs.
Sein neues Rudel hat er auch sehr gerne. Das erste zusammen treffen hatte bereits super geklappt. Am liebsten flitzt er mit Rando, seinem Kumpel, der auch aus Zypern ist.
Es gab auch bereits ein Wiedersehen von Rando und Ramiro – das erste mal seit sie auf Zypern getrennt wurden. Bounty musste sein Kumpel natürlich moralisch unterstützen und hat dieses Treffen begleitet.
Bounty lernt schnell, trotzdem steckt arbeit, Geduld und Durchhaltevermögen dahinter, um so einen tollen Hund zu erziehen.
Er ist ein Musterschüler in der Hundeschule, der Lehrer ist begeistert.
Alle sind Happy ihn da zu haben, sogar mein Vater ist hin und weg von ihm. Und er macht es mir leichter mit dem Verlust meines verstorbenen Hundes Blacky umzugehen.
Vielleicht haben wir mit diesem Happy End auch jemanden erreicht, der Lust auf so eine Erfolgsstory hat. Mit Wilma2, haben wir wieder eine Hündin in einer unserer Pflegestellen, die besondere Ansprüche an ihre neuen Halter stellt, die es aber auf jeden Fall Wert ist die Herausforderung anzunehmen. Ihre Entwicklung in der Pflegestelle zeigt bereits, dass sie eine tolle Zypernpfote ist.