Wir haben nun den dritten Tag hier in Zypern verbracht und selten in einem "Urlaub" so viel, in nur so kurzer Zeit erlebt. Wir haben den größten Teil unserer Zeit im Julia (Tierheim) verbracht.
Das Tierheim ist für ein Auslandstierheim wirklich toll! Die Jungs die dort täglich arbeiten, tun das mit so viel Ehrheiz, Freude, Geduld und Tierliebe. Es wird sehr auf Sauberkeit in den Gehegen geachtet, was wir extrem bewundern, denn so eine Sauberkeit mit insgesamt ca. 100 Hunden zu halten, zollt von sehr viel Arbeitskraft und Mühe.
Abends, wenn es dann kühler ist, treffen wir Andrea, die Hundetrainerin, gelegentlich im Tierheim. Andrea kommt dort so oft wie möglich hin, um einzelne Hunde bzw. Hundegruppen individuell zu trainieren. Das kann beispielsweise in der Form sein, dass ein Hund ans Halsband gewöhnt wird, eine Hundegruppe Auslauf bekommt oder Clickertraining für eine Mutterhündin mit Welpen.
Vorhin haben wir dann auch den anderen Teil der "Hundehaltung" gesehen. Wir haben uns bewusst entschieden, uns eine ( bzw. morgen die zweite) Tötungsstation anzuschauen. Gemeinsam mit einer freiwilligen Helferin sind wir dort hingefahren, um die Hunde zu versorgen. Was wir persönlich nicht wussen ist, dass die Hunde dort nur einmal am Tag, eine kleine Portion Futter bekommen, aus dem "einfach Grund", da die Hunde so weniger Stuhlgang haben und der Leiter der Tötungssation weniger Arbeit mit saubermachen hat.
Wenn die freiwillige Helferin nicht kommt, sitzen die Hunde die ganze Zeit in ihren viel zu kleinen Zwinger, selbst zum Saubermachen, was mit einer Art Hochdruckreiniger, gemacht wird, werden die Hunde, von dem Leiter, nicht raus gelassen. Somit haben sie keine Möglichkeit auf Rückzug und totale Angst.
Wir haben alle Hunde nacheinander raus gelassen und einige von ihnen spazieren geführt. Anfänglich waren die Hunde sehr aufgedreht, nach kurzer Zeit haben sie aber einfach nur die Nähe zum Menschen genossen.
Dann passierte das, was für uns am schlimmsten anzusehen war. Der Betreiter der Tötungsstation kam. Die eben noch so zutraulich, kontaktsuchenden Hunde, wurden total ängstlich, fingen an zu zittern und verkrochen sich in der letzten Ecke. Wir können uns also alle denken, wie er mit den Hunden umgeht, wenn wir nicht daneben stehen.
Traurigerweise müssen wir sagen, dass das eine der gut geführten Tötungsstation ist. Die freiwillige Helferin setzt alles dran, die Hunde zu vermitteln, bevor sie getötet werden. Wir hoffen von ganzem Herzen, dass ihr das bestmöglich gelingt! Für die Hunde, die aus dem Julia Tierheim vermittelt werden, können dann nämlich Hunde aus Tötungen nachrücken.
Wir haben grossen Respekt vor all den tollen Tierschützen hier!
Eure Nina und Salome