Hallo ihr lieben Menschen,

ich bin's der Bert. Es ist gut möglich, dass ihr nicht wisst, wer ich bin. Die letzten 3000 Tage wurde ich übersehen. Ob es an meinem schwarzem Fell liegt oder daran, dass ich etwas schüchtern wirke – ich weiß es nicht. Aber neulich war es endlich so weit!

Nach so vielen kalten Nächten auf dem Betonboden und eintönigen Tagen im Tierheim schien sich etwas zu verändern. Die Menschen kamen und brachten mich zum Tierarzt, das kannte ich schon. Aber diesmal war es anders. Ich blieb beim Tierarzt und wurde von dort abgeholt und in einen Flieger verladen. Ich wusste überhaupt nicht, was vor sich ging. 8 Jahre lang kannte ich nur meinen Zwinger und meine Hundefreunde. Aber diese neuen Menschen, die Gerüche, die Häuser, das alles war total neu für mich. Ich war etwas überrumpelt und so mussten die Menschen meine zarten 30kg in den Flieger tragen. Ich wusste ja nicht, was mich erwarten würde. Als das Flugzeug dann landete, wurde es zunächst noch aufregender.

Mein Pflegefrauchen sagt, dass man mir die Angst in den Augen ansah, aber ich die Situation ganz toll gemeistert habe. Bei so einem tollen Empfang ist das ja selbstverständlich! Meine langjährige Patin und ihre Freunde sind zum Flughafen gekommen, um mich willkommen zu heißen und haben mir sogar Geschenke mitgebracht. Und dann kam mir ein Geruch in die Nase... Ein Geruch, den ich kannte. Ich konnte ihn zunächst nicht ganz einordnen, aber ich entspannte mich sofort! Es war mein Pflegefrauchen, die Frau, die mich schon 3 mal auf Zypern besucht hat und die so viele Stunden mit mir verbrachte! Die Frau, wegen der ich nun hier bin! Vom Flughafen aus ging es Heim. Eigentlich mag ich Auto fahren nicht so gerne, aber schon nach kurzer Zeit habe ich mich entspannt und mich schlafen gelegt. In meinem Pflegezuhause warteten 3 Hunde auf mich. Ihr denkt das wäre viel!? Dann habt ihr noch keine 8 Jahre in einem Tierheim gelebt.

Ich wusste, dass dies ein ganz besonderer Tag sein würde! Und ich versuche nun alles, um meinem Frauchen zu zeigen, wie dankbar ich ihr bin! Ich bin stubenrein, ich gehe ohne zu ziehen an der Leine und bin lieb zu allen Hunden, die wir treffen. Das ich mal ein „Angsthund“ war, dass zeige ich niemandem! Das ist Vergangenheit, jetzt hat mein neues Leben begonnen! Ich muss noch ein bisschen was lernen, aber ich werde mir größte Mühe geben! Und wisst ihr was: So viele Streicheleinheiten, wie in den letzten 24 Stunden, so viel wurde ich mein ganzes Leben noch nicht gestreichelt!

Ich wünsche mir, dass meine Freunde und Geschwister auch eine Chance bekommen! Mein Pflegefrauchen sagt, dass ich ein Traumhund bin und kein Mensch merkt, dass ich soooo lange im Tierheim warten musste! Ich benehme mich wie ein neugieriger Welpe, nur ohne so viel Quatsch im Kopf zu haben. Ich melde mich bald bei euch, aber jetzt ruhe ich mich erstmal aus, denn heute habe ich das erste mal einen Wald gesehen, bin über Bäume geklettert und durfte ganz viel Laub und Schnee unter meinem Pfoten spüren – und danach ging es ins warme zu Hause mit einem richtig weichen Kuschelkissen!

Liebe Grüße euer Bert!