Letzten Freitag am späten Nachmittag erhielten wir einen Notruf von einer unserer Helferinnen.

Sie hatte einen Hund am Straßenrand gefunden, das Fell war sehr verschmutzt und verklettet, der Hund lag da und rührte sich nicht mehr, auch reagierte sie nicht auf Ansprache und atmete ganz flach.

Unsere Helferin war verzweifelt, glaubte sie liegt im Sterben und wusste vor Aufregung und Angst nicht was sie tun sollte. Wir baten sie den Hund sofort einzuladen und zu unserem Tierarzt zu fahren. Der nächste Anruf galt unserem Tierarzt, der eigentlich schon Feierabend hatte.

Natürlich schloss er sofort seine Türen wieder auf und untersuchte Lenja. Nach 30 Minuten kam die Entwarnung, die Blutuntersuchungen waren zum Glück alle in Ordnung und soweit ergaben die Untersuchungen, dass sie gesund aber vollkommen entkräftet war.

Lenja hatte sich aufgegeben, daher lag sie am Straßenrand wie tot. Wie lange muss sie schon unterwegs gewesen sein, ohne Fressen ohne Wasser, um für sich zu entscheiden, dass sie nicht mehr will!? Hätte unsere Helferin sie nicht gefunden wäre sie gestorben, einfach weil sie an diesem Leben nicht mehr teilnehmen wollte.

Sie wurde sofort an den Tropf gelegt und blieb über Nacht beim Tierarzt. Als sie am nächsten Morgen zu uns kam lief sie sofort zum Fressnapf und futterte Juniors Frühstück auf. Das war schon ihr zweites Frühstück, denn das erste hatte sie schon beim Tierarzt zu sich genommen.

Sie schaute sich ruhig im Tierheimbüro um, legte sich aber immer wieder zwischendurch hin um zu schlafen, sie war immer noch total erschöpft. Wir haben sie von ihrem Fell 'befreien' müssen, denn dieses war so verdreckt das baden nicht geholfen hätte. Das war für sie die letzte Anstrengung des Tages, nun sollte sie sich erst einmal richtig ausschlafen und ausruhen.

Noch können wir sie nicht für die Vermittlung freigeben, denn erst wenn sie sich erholt hat und sich sicher fühlt können wir ihren wahren Charakter erkennen. Wir hoffen sehr, dass Lenja eine Familie finden wird und wieder Freude am Leben finden wird.

Geschichten wie diese sind die Geschehnisse die den Tierschutz so wichtig machen und der Grund, warum wir die täglichen Strapazen die der Tierschutz so mit sich bringt auf uns nehmen.

Lenja ist eine Hündin die offensichtlich nicht mishandelt, sondern "nur" ausgesetzt wurde. Von uns Menschen verlassen, nach Tagen des Alleineseins, ohne Fressen und Wasser, von uns Menschen im Stich gelassen, sich an den Straßenbrand gelegt und sich aufgegeben hatte.

Für Hunde wie Lenja kämpfen wir tagtäglich und wir möchten Lenja zeigen, dass es Menschen gibt die sie nicht im Stich lassen, sondern ihr helfen zurück ins Leben zu kommen, in ein Leben mit Spaß, Freude und Liebe von uns Menschen.

Nicht wir sind wichtig, die Tiere sind es. Tiere die von uns Menschen enttäuscht wurden.

Ihr Zypernpfoten in Not & Cydra - Team